Düsseldorf – Sensation um die Oper: Neubau soll als schwimmende Installation auf dem Unterbacher See entstehen
Düsseldorf (Unterbach/Stadtmitte) – Die monatelange Debatte um den Standort des neuen Düsseldorfer Opernhauses hat eine Wendung genommen, die selbst erfahrene Kulturpolitiker sprachlos zurücklässt. Wie der Kulturausschuss heute Morgen bestätigte, plant die Stadt, den Neubau nicht – wie erwartet – in der Innenstadt zu errichten, sondern als gigantisches, mehrstöckiges, schwimmendes Gebäude direkt auf dem Unterbacher See.
Der Standortwechsel wird offiziell als „mutiges Zeichen für eine neue, bürgernahe Kulturpolitik“ bezeichnet. Intern hat das Projekt bereits einen Namen: „Rheingold-Plattform“.
Ein Opernhaus zwischen Enten und Segelbooten
Laut Konzept soll das futuristische Gebäude auf einer massiven schwimmenden Betonplatte basieren. Die äußere Form lehnt sich an Wellen, Nymphen und klassische Opernmotive an. Besucher sollen künftig mit einer verlängerten Straßenbahnlinie direkt bis zu einem neu geplanten, ebenfalls schwimmenden Anlegesteg fahren.
„Wir bringen die Oper dorthin, wo sie niemand erwartet – und wo die Natur das Programm begleitet“, sagte die Kulturdezernentin. „Wagner-Rufe, die über das Wasser tragen, und im Hintergrund schnatternde Enten – das ist akustisch wie ästhetisch ein Meilenstein.“
Unterwasser-Foyer und teure Dachreinigung
Kontrovers diskutiert werden bereits die Kosten. Das Foyer und die Garderoben sind komplett unter der Wasseroberfläche geplant – mit großen Panoramascheiben, die einen Blick auf natürliche Seepflanzen, Fische und gelegentlich verirrte Tauchenten bieten.
Die offizielle Kostenschätzung liegt inzwischen bei über 1,2 Milliarden Euro. Ein erheblicher Teil entfällt laut Gutachten auf die Stabilisierung des Seebodens sowie auf ein neu entwickeltes System, das Entenkot vom Dach fernhält.
Die Bauarbeiten sollen bereits im Frühjahr beginnen. Während der Bauzeit wird der Unterbacher See zur „Opern-Baustelle-Ausschlusszone“ erklärt. Als Ersatzmaßnahme bietet die Stadt den Badegästen einen kostenlosen Pendelverkehr zur Nordsee an.